DIE RICHTIGE ERNÄHRUNG FÜR GESUNDE HAUT

Seit Jahren belegen Studien eindeutig, dass die Haut ein Spiegelbild unserer inneren Organe und ihrer Prozesse ist. Interessanterweise reagiert die Darmschleimhaut ähnlich wie die Haut unseres Körpers auf gewisse Stimuli und benötigt auch ähnliche Nährstoffe. Das gastrointestinale System beeinflusst die Gesundheit unserer Haut und deren Alterungsprozesse, kann Entzündungen verursachen und Allergien hervorrufen. Eine bewusste, individuell abgestimmte Ernährung spielt daher eine wichtige Rolle in der Hautgesundheit.

Welche Nahrungsmittel können meine Haut positiv beeinflussen?

In der Ernährungswissenschaft gibt es sowohl präventive, als auch therapeutische Ansätze zur Verbesserung der Hautgesundheit. Generell ist es ratsam, eine individuelle, personalisierte Ernährung einzuhalten; was bei dem Einem eine positive Wirkung zeigt, ist bei dem Anderen nicht notwendigerweise ratsam oder ähnlich wirksam. Es gibt jedoch eine Anzahl an Antioxidantien wie Carotinoide, Tocopherole und Flavonoide, sowie Vitamine (A, C, D und E), essentielle Omega-3-Fettsäuren und auch einige Proteine und Laktobazillen, deren Wirkungsweise zur Unterstützung der Gesundheit und Schönheit der Haut in zahlreichen Studien nachgewiesen werden konnten. Diese können sowohl oral als auch topisch angewendet werden. Nahrungsmittel, die reich an Antioxidantien sind, wie Obst (insbesondere Beeren), Gemüse (wie Artischocken und Rüben), Kräuter (einschließlich Rosmarin, Petersilie, Basilikum), Hülsenfrüchte, Nüsse und Fisch, erhöhen ebenfalls den Antioxidantien-Spiegel im Körper, lindern Entzündungen und beugen Schäden durch freie Radikale vor.

Können Lebensmittelallergien Hauterkrankungen verursachen?

Patienten, die mit entzündlichen Hauterkrankungen wie Rötung, Überempfindlichkeit und Hautunreinheiten oder schwerwiegenden Haut-Funktionsstörungen wie Ekzemen, Psoriasis oder Spätakne zu uns kommen, weisen häufig verschiedene Nahrungsmittelallergien oder Unverträglichkeiten auf. In der Tat können durch die Reduzierung oder vollständige Vermeidung entzündungsauslösender Inhaltsstoffe und Produkte Hautprobleme gelindert werden oder ganz verschwinden. Zu den häufigen Lebensmittelunverträglichkeiten im Zusammenhang mit Hautkrankheiten gehören Gluten, Kuhmilch, Soja, Eier, Nüsse, Fisch und Schalentiere. Es sind aber auch Unverträglichkeiten gegenüber Histamin-assoziierten Lebensmitteln wie gereiftem Käse, Alkohol und Räucherprodukten bekannt. Auch Koffein und Fruktose können sich negativ auf die Hautgesundheit auswirken.

Die reduzierte Einnahme von Zucker und Kohlenhydraten hat auch gezeigt, dass sich bestimmte Hautzustände verbessern können. Diäten, die raffinierten oder artifiziellen Zucker komplett aussparen, habe enorm an Popularität gewonnen. Es ist dabei zu bedenken, dass die Ergebnisse nicht unbedingt sofort sichtbar werden - Verbesserungen durch eine Ernährungsumstellung treten oft erst nach drei Monaten auf.

DR. BARBARA STURM & DR. MAXIMILIAN DIGITAL MASTERCLASS: INFLAMMATION & DIET

Können therapeutische Ansätze die Hautgesundheit unterstützen?

Bei chronischen Entzündungen können bestimmte Kräuter, Mineralien oder Vitamine in Form von Nahrungsergänzungsmitteln eine beruhigende Wirkung haben und den Körper mit essentiellen Nährstoffen versorgen. Studien haben gezeigt, dass Mineralien wie Zink, Selen, Bor, Eisen und Mangan, die Vitamine E, A, D, B6, B3 und B5, als auch Folsäure, Biotin, Coenzym Q10, Silicium, Grüntee-Extrakt und L-Glutamin die Haut positiv beeinflussen können. Ist die Entgiftungsfunktion der Leber gestört, können sich verschiedene Gifte und Stoffwechselprodukte im Körper anreichern, die letztendlich auf unsere Organe, einschließlich der Haut, einwirken und diese schädigen. In diesem Fall ist es ratsam, Produkte zu meiden, die Alkohol, Fruktose, Koffein und überschüssiges Eiweiß enthalten. Gleichzeitig unterstützen insbesondere Bitterstoffe - wie zum Beispiel in Löwenzahn, Ingwer und Artischocken - die Leberfunktionen.

Wie wirkt sich der Säure-Basen-Haushalt des Körpers auf die Haut aus?

Eine Übersäuerung des Körpers durch Stress, gewisse Lebensweisen (wie zum Beispiel zu geringer Schlaf) oder etwa Essgewohnheiten kann Entzündungen verursachen. Der menschliche Körper produziert seine Säuren und Giftstoffe aus dem eigenen Stoffwechsel; es liegt daher in unserer Verantwortung, den Körper mit ausreichend Basen zu versorgen. Zu den basischen Lebensmitteln gehören Gemüse und Obst; sie sollten etwa zwei Drittel einer regelmäßigen Ernährung ausmachen. Das restliche Drittel sollte sich aus Kohlenhydraten sowie proteinreichen Nahrungsmitteln zusammensetzen, etwa aus Hülsenfrüchten, Bohnen, Fleisch, Fisch und Milchprodukten.

Um die Gesundheit und Funktion unseres Darms zu unterstützen, die Aufnahme aller lebenswichtigen Nährstoffe zu verbessern, Entzündungen zu lindern, zu beseitigen oder gar zu verhindern, und gleichzeitig die Entgiftungskapazität der Leber zu steigern, ist eine spezielle Diät, inklusive einer Fasten- und Entgiftungszeit ratsam. Zu den wichtigsten Grundsätzen einer Behandlung bei Vivamayr zählen:

• Die Reinigung des Darmes
• Langsames, bewusstes Essen und Kauen (40-60 Mal)
• Das Reduzieren oder Vermeiden roher Lebensmittel für einen bestimmten Zeitraum
• Das Reduzieren oder Vermeiden von Zucker und Kohlenhydraten
• Die Vermeidung von individuell getesteten Unverträglichkeiten
• Die Einhaltung eines sehr tiefgreifenden und ganzheitlichen Regimes - nicht nur dessen, was man isst, sondern vor allem auch, wie man isst

Die in unserer Rubrik 'Meinung' geäußerten Ansichten sind die der Autoren und spiegeln nicht unbedingt im vollen Rahmen die Ansichten Dr. Barbara Sturms wider.