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WAS IST PERIORALE DERMATITIS?

WAS IST PERIORALE DERMATITIS?

Von DR. BARBARA STURM

7th Mar 2022

Periorale Dermatitis ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung des Gesichtsbereiches, die häufig um den Mund herum auftritt (am häufigsten betroffen sind der Kinnbereich, die Nasolabialfalte und die seitlichen Mundpartien). Die charakteristischen Rötungen, Papeln und Pusteln können aber auch um die Augen, die Nase und manchmal in allen drei Bereichen gleichzeitig auftreten und sind oft begleitet von Juckreiz, Brennen oder einem Spannungsgefühl auf der Haut. Die Erkrankung ist harmlos, aber für die Betroffenen sehr belastend. Obwohl sie den Namen Dermatitis trägt, handelt es sich nicht um eine Form von Ekzem. Stattdessen wird angenommen, dass es sich um eine Art Rosazea handelt; eine häufige, chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die flächige, nicht abheilende Rötungen, Pickel, Pusteln und Schwellungen auf Stirn, Wangen, Nase und Kinn verursacht. Die genaue Ursache der perioralen Dermatitis ist noch nicht vollständig geklärt.

Es scheint ein Zusammenhang zu verschiedenen Faktoren zu bestehen, wie z. B. einer erhöhten Talgproduktion, bakteriellen oder Pilzinfektionen und Magen-Darm-Erkrankungen. Allergien könnten auch eine Rolle spielen – so kann die Gesichtshaut mancher Menschen allergisch auf Zahnpasta oder bestimmte Kosmetikprodukte reagieren. Es gibt zudem Hinweise darauf, dass eine gestörte epidermale Barriere die Haut anfälliger für verschiedene Reizstoffe machen kann, was zur Entstehung der perioralen Dermatitis beitragen kann. Die Hautbarriere kann z.B. durch eine übertriebene Pflege (Überpflege mit zu vielen wechselnden Produkten und Wirkstoffen) oder die Anwendung von kortisonhaltigen Cremes geschädigt sein. Zum Einsatz kommen dabei oft Glukokortikoide oder Kortikosteroide, die zu den Steroidhormonen zählen.

Gestörte Hautbarriere

Kann periorale Dermatitis behandelt werden?

Die Behandlung der perioralen Dermatitis beginnt in der Regel mit dem Absetzen der Steroidcremes, falls diese verwendet wurden, wonach es mehrere Wochen dauern kann, bis der Ausschlag abklingt. In vielen Fällen kann sich der Ausschlag zunächst verschlimmern, so dass es verlockend ist, wieder mit der Anwendung der Creme zu beginnen. Dies bringt aber nur eine vorübergehende Linderung und kann sogar dazu führen, dass der Ausschlag noch problematischer wird. Wenn Steroidcremes nicht die Ursache sind, wird empfohlen, verwendete Hautpflegeprodukte und Kosmetika komplett abzusetzen -in diesem Fall spricht man von der Null-Therapie-. oder zumindest nur sehr wenige, milde Hautpflegeprodukte zu verwenden, bis die Symptome abklingen.


Wie kann ich einer perioralen Dermatitis vorbeugen?

Das American Osteopathic College of Dermatology (AOCD) empfiehlt, die Verwendung von topischen Steroidcremes oder steroidhaltigen Nasensprays nach Möglichkeit einzustellen. Diese Produkte gelten als Hauptauslöser für das Ausbrechen der Krankheit und können die Symptome außerdem verschlimmern. Es ist jedoch wichtig, einen Arzt zu konsultieren, bevor jegliche Medikamente abgesetzt werden, damit dieser eine geeignete Behandlung festlegen kann.

Zusätzlich können folgende Empfehlungen eine Besserung bewirken:

• Gänzlich auf alle bisherigen Hautpflegeprodukte, sowie auf jegliche Gesichtsmasken, Reinigungsbürsten, Peelings und schwere Gesichtscremes verzichten, um die Haut nicht weiter zu reizen oder die Hautbarriere zu beeinträchtigen

• Auf Make-up, Kosmetika und Sonnenschutzmittel verzichten oder zumindest deren Verwendung reduzieren

• Fluoridhaltige Zahnpflegeprodukte vermeiden

• Auf Duft- und Farbstoffe, ätherische Öle oder unnötige Zusatzstoffe in der Hautpflege verzichten

• Kopfkissenbezüge und Handtücher häufig in heißem Wasser waschen

• Bei perioraler Dermatitis sollte man gar nicht mehr reinigen und den Wasserkontakt auf ein Minimum reduzieren. Nachdem Abklingen sollte keine Reinigung verwendet werden und nur ein leichtes Pflegepräparat z.B. Calming Serum

• Salzige oder scharfe Speisen vermeiden, die die Haut um den Mund herum reizen können

• Wenn sich die Haut beruhigt hat, auf sanfte, nicht reizende Inhaltsstoffe in der Hautpflege achten, die bei Entzündungen helfen können. Panthenol (B5), Hyaluronsäure, Helianthus Annuus (Sonnenblume), Niacinamid und Boswelliasäuren haben alle eine signifikante entzündungshemmende Wirkung auf die Haut und fördern die Feuchtigkeitszufuhr zur Stärkung der Hautbarrierefunktion

SIGNATURE:

Dr. Barbara Sturm

DATE:

26 November 2020